Sind Masern-Partys eine Alternative zur Impfung?

Nein. Sogenannte Masern-Partys sind irrtümlicherweise nach Deutschland gekommen. Denn in Großbritannien waren sogenannte „Röteln-Partys“ lange Zeit populär. Im Englischen werden die Röteln als „german measles“ bezeichnet, was wörtlich übersetzt „Deutschmasern“ heißt. Fälschlicherweise könnten die measles partys in „Masern-Partys“ übersetzt wurden sein. Ziel der deutschen Masern-Party ist es, gesunde mit erkrankten Kindern zusammenzubringen, um eine bewusste und kontrollierte Ansteckung mit dem Virus hervorzurufen. Wie bereits erwähnt,  wird durch eine Infektion eine lebenslange Immunität aufgebaut. Allerdings sind diese Masern-Partys in Deutschland gesetzlich verboten. Durch das bewusste Herbeiführen einer akuten, viralen Erkrankung wird der Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung oder der versuchten, schweren Körperverletzung erfüllt. Die Erziehungsberechtigten machen sich somit strafbar. Dennoch praktizieren viele Eltern diese Form des Immunschutz-Aufbaus.

Vom strafrechtlichen Aspekt einmal abgesehen, kann eine Infektion mit den Masern, auch bei bewusster und kontrollierter Herbeiführung, schwerwiegende Komplikationen, bis hin zum Tod des Kindes, mit sich bringen. Die Durchführung einer solchen Party ist daher keinesfalls zu empfehlen. Auch wenn Impfungen gewisse Nebenwirkungen hervorrufen können, ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen durch eine Erkrankung weit höher.

 

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